In der „Angewandten Chemie“ berichten Cordelia Schiene-Fischer (Institut für Biochemie und Biotechnologie, Martin-Luther-Universität, Halle-Wittenberg), Gunter Fischer (Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie, Göttingen) und Manfred Braun (Institut für Organische und Makromolekulare Chemie, HHU) in einem Übersichtsartikel über die Entwicklung nicht-immunsuppressiver Cyclophilin-Inhibitoren.

Cyclophiline sind Enzyme, die die Rotation der Peptidbindung vor Prolin katalysieren. Aufgrund ihrer Beteiligung an pathophysiologischen Prozessen werden sie mit verschiedenen Krankheiten in Verbindung gebracht. Daher erscheint die Inhibierung von Cyclophilinen als lohnendes Ziel. Der Artikel beschreibt, wie die Entwicklung von Cyclophilin-Inhibitoren ohne kontraproduktive Immunsuppression bereits zu vielversprechenden Arzneimittelkandidaten, insbesondere zur Behandlung von Virusinfektionen, geführt hat. Es werden relevante synthetische Konzepte erörtert, aber der Schwerpunkt liegt auch auf biochemischen Studien, Struktur-Wirkungs-Beziehungen und klinischen Studien. 

C. Schiene-Fischer, G. Fischer, M. Braun*, Angew. Chem. 2022, e202201597; doi.org/10.1002/ange.202201597; Angew. Chem. Int. Ed. 2022, e202201597;  doi.org/10.1002/anie.202201597